Dienstag, 4. Juli 2017

Junge Ärztin aus Gießen will "Flüchtlinge" im Mittelmeer "retten"


In den Lokalnachrichten steht:
"Im Mittelmeer sterben Menschen auf der Flucht und die Europäische Union unternimmt nichts."
Es ist immer bitter, wenn Menschen früher sterben als sie medizinisch sterben müssten. Ob das zu Hause oder auf Reisen oder im fernen Mittelmeer passiert, ist dabei eigentlich egal. Manche Menschen sterben, weil sie sich selbst in Gefahr bringen, z.B. freiwillig auf irgendwelche Schiffe steigen, die gar nicht hochsee-geeignet sind. Es ist auch bitter, wenn im Vogelsberg oder in Mittelhessen wieder Menschen sterben, weil frisch und teuer ausgebildete Ärzte sich lieber anderswo betätigen wollen und ihr Wissen und Können nicht für die Menschen einsetzen, auf deren Kosten sie sich bestens ausbilden ließen.

Die EU ist ein Idee, ein Konzept - das gar nichts unternehmen kann. Menschen unternehmen etwas oder unterlassen etwas und müssen das selbst verantworten. EU-Beamte, Frontex-Angestellte, Grenzer sind Menschen, die Regeln beachten sollen. Wenn sie das nicht tun, werden sie bestraft. Die meisten Länder haben Regierungen, die sich um die jeweiligen Bürger kümmern sollten. 
Die EU-Behörden sollten sich zuerstmal um die EU-Bürger kümmern, z.B. vor illegaler Zuwanderung schützen. 
"Solange die Politik sich nicht bewegt und es keine Möglichkeit gibt, auf sicherem Weg Asyl zu beantragen, müssen Ehrenamtliche die Menschen aus Seenot retten."
Es wird unterstellt, dass sich die gesamte Politik aller EU-Länder und die EU-Politiker nicht "bewegen" würden. Das ist sicherlich populistisch und falsch. Italienische Politiker bitten aktuell um finanzielle Hilfen für die Versorgung von Tausenden dort abgeladener "Flüchtlinge".
Wer aus seinem Heimatland in andere Länder wechseln möchte, muss sich an die Regeln des eigene und des neuen Landes halten, z.B. Ausreise, Einreise-Visa oder Asyl in der jeweiligen Botschaft beantragen. Das ist der richtige, saubere Weg, der grundsätzlich allen Menschen aller Länder offen steht. Die erwähnten Flüchtlinge stammen keineswegs alle aus den Mittelmeer-Anreinerstaaten, sondern vielfach aus anderen, ferneren und ärmeren Ländern. Warum muss eine Flucht aus einem Land in der fremden, fernen EU enden? Weil es dort bedingungslose Sozialhilfe, Nahrung, Kleidung, 
Wohnung, Telefone, Fernseher etc gibt, für die man nicht selbst arbeiten muss?

Es ist sicherlich richtig, wenn man Menschen hilft und rettet, die unverschuldet in echte SeeNOT geraten.
Es ist falsch, Menschen zu ermuntern und zu unterstützen, die viele Millionen damit verdienen, dass sie ihre Mitmenschen in völlig ungeeigneten Booten und Schiffen 20 Meilen aufs Meer hinausschaffen. Es gibt dafür echte Profis und ganze Organisationen, die seit Jahrzehnten Seenotrettung betreiben und die in Not geratenen Menschen zur nächsten Küste bringen, z.B. https://www.seenotretter.de/wer-wir-sind/ 

Die italienische Küste ist von der libyschen Küste übrigens 500km entfernt.
Echte Profis engagieren sich in der https://international-maritime-rescue.org/. Ob da wohl auch Sea-eye ein vollwertiges Mitglied ist? Von Regeln hält man dort wenig: http://www.fr.de/politik/flucht-zuwanderung/italien-ein-todesurteil-fuer-tausende-fluechtlinge-a-1309325?utm_campaign=Echobox&utm_medium=Social&utm_source=Twitter#link_time=1499360043

Sehr engagiert trägt die Gießener Ärztin Johanna Rockenbach ihre Absicht vor, am 11. August nach Malta aufzubrechen, um dort wiederum einen umgerüsteten Fischkutter zu besteigen, mit dem in Seenot geratene Flüchtlinge vor der Küste Nordafrikas gerettet werden.

Über den erwähnten Verein, der Rügener Fischkutter in Malta finanziert, die in der libyschen Bucht Menschen anlocken und über das Mittelmeer in die EU transportieren, gibt es erhebliche Kritik: https://www.merkur.de/bayern/trotz-kritik-darum-rettet-sea-eye-weiter-fluechtlinge-8158573.html
"Das Ehrenamt verdient Respekt, aber was für ein Kapitän gefährdet seine Crew indem er sein Boot ( angeblich hochseetauglich !) hoffnugslos überlädt. Einen 60 jahre alten und 26 Meter langen Fischtrawler hochseetauglich zu nennen und Ihn mit über 200 Personen zu beladen halte ich für grob fahrlässig" (Zitat aus Facebook
Artikel zum Kapitän: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/freising/sea-eye-wie-ein-moosburger-fluechtlingen-im-mittelmeer-hilft-1.3554341

Die bekannten Details über das erwähnte Pleasurecraft sind dürftig.  https://www.marinetraffic.com/de/ais/details/ships/shipid:3908415/mmsi:244630187/imo:0/vessel:SEA-EYE

Bon voyage!

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