Sonntag, 30. Januar 2011

Frauen und Armut in Europa

Der Autor interessiert sich für das Thema "Armut", deren Ursachen, um die Armut mit liberalen Methoden möglichst schnell zu reduzieren und weiteren Menschen zu mehr Wohlstand zu verhelfen. Da fällt (im Twitter) der Blick auf einen Tweet mit einem Link.

Auf des Steuerzahlers Kosten und der Kosten der Steuerzahlerinnen dieses Landes und wohl auch anderer steuerzahlender Bürger anderer Länder in Europa hat die EUdSSR ("EU-Parlament") uns heute als "Aktuelles" wissen lassen:
Armut trifft in Europa Frauen stärker als Männer, oft hat die mit härteren Arbeitsbedingungen und niedrigeren Löhnen zu tun.
 Wichtiges nach vorne, heißt es immer - also ist das wichtigste Wort hier wieder "Armut". Was ist jetzt Armut, was bedeutet das? Leider ist der Text, obwohl zwar einfachst möglich, von der EUdSSR und keinem der Dutzenden Mitarbeiter, durch deren Hände der Text vor der Veröffentlichung ging, zu einen Hyperlink auf den entsprechenden Definition gemacht worden. Ich nehme an, dass die beteiligten Autoren, Marketing- und Kommunikationsexperten der festen Überzeugung sind, dass in ganz Europa, ja in der ganzen deutschsprachigen Welt jeder Bürger die Definitionen von absoluter und relativer Armut genau kennt und nicht nochmals das Angebot gemacht werden muss, es mit einem einzigen Klick nachschlagen zu können. Wir Europäer mögen arm sein, aber wir alle haben eine überragende Bildung.
Für alle Leser, die zwar nicht arm, aber ohne solche Bildung sind, hier ein paar Quellen: Quelle1, Quelle2, Quelle3.
Der erste Satz geht in einer Behauptung weiter, die sicherlich das Ergebnis irgendeiner "hochwissenschaftlichen" Studie ist, deren sozialpolitische Auftraggeber darin ebenfalls aus Steuerzahlers Kosten als Ziel die Notwendigkeit weiterer sozialpolitische Maßnahmen der staatlichen Ebene "prüfen" ließen. Man höre und staune das Gut- oder Schlecht-Achten kommt zu dem verblüffenden Schluß: es braucht mehr Staat, mehr Sozialpolitik (und mehr Sozialpolitiker an noch mehr Stellen und Posten), mehr Geld, mehr Kontrollen, mehr Eingriffe, mehr Regelungen.
In einer Zeit, die von Sparsamkeit geprägt werden sollte, in der den Menschen in Europa klar wird, wieviel von den vielen abgepressten Steuereinnahmen verschwendet werden, wie wenig "Bang for the Buck" die Bürger vom Staat herausbekommen, da muss natürlich gut begründet werden, wenn man gegen den Strom schwimmen will.
Dies tut das EP mit der nicht näher erklärten Erkenntnis, die Bevölkerung willkürlich in zwei der vielen Millionen möglicher Gruppen aufzuteilen. Es geht nicht um die Armut bei "Großen" vs "Kleinen", den "Alten" oder "Jungen", den "Links- und den Rechtshändern", "den Nordlichtern" vs "den Südländern", die "Ossis" vs "Wessis". Die wichtigste Erkenntnis ist, dass eine bestimmte Gruppe ("Frauen", wie auch immer diese Gruppe genau definiert ist; Hypertext-LINKS sind ja für Profis ZUU schwer) besonders arm ist. Man kann zu dieser InGroup auch die schauderliche OutGroup angeben: Nicht-Frauen, also abschätzig genannt "Männers!".
Vor dem Himmelstor stehen 100 Männer. Petrus will sie selektieren, um sie hinterher besser einordnen zu können und sagt: "Die Männer, die immer machen was ihre Frauen ihnen sagen stellen sich links in einer Reihe auf und die echten Männer stellen sich rechts in einer Reihe auf." Nach 5 Minuten haben die Männer es geschafft. Petrus ist verblüfft. 99 Männer stehen links und nur einer in der rechten Reihe. Stolz geht er zu diesem Einen, legt den Arm um ihn und sagt: "Du bist der einzig wahre Mann hier oben. Jetzt sag den 99 Flaschen da drüben mal, warum du hier stehst!" Sagt der Mann: "Keine Ahnung, meine Frau hat gesagt, ich soll mich hier hin stellen!"
Es mag Studien geben, die mit randomisierten Gruppen arbeiten, d.h. die Gruppenzugehörigkeit ist zufällig, was schönerweise erlaubt, aus dem Vergleich gewisse Schlüsse zu ziehen. Macht man das nicht, können Studien schlicht für die Mülltonne sein, weil neben den offensichtlichen Unterschieden zwischen den Gruppen noch hunderte bis tausende anderer Einflußfaktoren stecken, die unmöglich zu kontrollieren oder zu steuern sind.
Der weitere Gedanke ist die im Text angedeutete Thematik, wie zwei Werte miteinander "etwas zu tun" haben: Dass kann von "völlig unabhängig" bis zu "völliger Abhängigkeit" gehen: Koinzidenz!? Problematisch ist dabei ein bekannter Denkfehler: "cum hoc ergo propter hoc". Welche Studien werden dafür wohl besonders anfällig sein? Genau.
Wer kann eigentlich genau sagen, was relativ "härtere" Arbeitsbedingungen sind? Ist das nicht eine subjektive Wertung? Warum arbeiten so wenige Frauen als Taxifahrerinnen? Ist es für sie "härter", sich in der Stadt zurechtzufinden und dauernd einparken zu müssen? Ist der Kampf in den Top30-DAX-Vorstandsetagen unter den Männern "weicher" als ein Zickenkrieg unter den Kindergarten-Erzieherinnen? Warum nur arbeiten so wenige Frauen als "Hauer" in den europäischen Minen?
Sind die vergleichbaren erzielten Löhne von Frauen wirklich geringer als die von Männern? Wie werden denn die Löhne erst vergleichbar? Gibt es nicht auch in der Gruppe der Männers oder Frauen deutliche Schwankungen im erzielten Einkommen? Gehen genau so viele Frauen wie Männer "arbeiten" ("Erwerbsquote")? Vergleicht man auch hier Äpfel mit Birnen?
Im Durchschnitt verdienen Frauen fast ein Fünften weniger als ihre männlichen Kollegen. Ein neuer Bericht, der am 27. Januar im Parlament diskutiert wurde, fordert von den EU-Regierungen Anstrengungen, dass die Ungleichgewichte jährlich um 1% vermindert werden.
Die angedeutete Zahl als solche wird wohl korrekt sein. Der Bericht ist "neu", also wie alles neue eine Schlagzeile wert? Wenn man ihn öffnet, dann kann man feststellen, dass es sich um einen neuen ENTWURF eines Berichtes handelt, der als Berichtsthema speziell "Frauenarmut" hat, beauftragt vom "Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter".

Der interessanteste Teil im vorliegenden Artikel ist die leider nicht näher spezifizierte Forderung nach x% Verminderung des vermeindlichen "Ungleichgewichts" U.
Der Autor selbst als Berichtserstatter des lose assozierten Ausschusses für "Familienarmut" fordert bekanntlich für eine Verminderung von egalwas auf sonstwas um etwas durch irgendwas bis sonstwann.
Lieber EP-Präsident, liebe EP-Abgeordneten, liebe Bürger in Europa, liebe Steuerzahler: Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Samstag, 29. Januar 2011

Zur staatlich erzwungenen Frauenquote

Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land ...
-Darüberhinaus ist es das Geburtsrecht eines jeden Mannes ...
-Oder Frau...
-Warum hörst du nicht endlich mit den Frauen auf? So kommen wir zu keinem Ende.
-Die Frauen haben ein natürliche Recht, in unserer Bewegung eine Rolle zu spielen. ...
-Warum redest du nur pausenlos über Frauen, Stan?
-Weil ich eine sein möchte...
-Was?
-Ich möchte eine Frau sein. Ich möchte, daß ihr... daß ihr mich von jetzt an Loretta nennt.
-Was? -Das ist mein Recht als Mann.
-Ja, aber warum möchtest du Loretta sein, Stan?
-Weil ich Babys haben möchte.
-Was möchtest du haben? Babys???
-Jeder Mann hat das Recht, Babys zu haben, wenn er sie haben will.
-Aber, aber du kannst keine Babys haben.
-Unterdrücke mich bitte nicht.
-Ich unterdrücke dich überhauptnicht, Stan. Aber du hast keine Mumu. Eine Gebährmutter hast du auch nicht. Wie soll denn das funktionieren? Willst du's in 'ner Zigarrenkiste aufheben?
-Warte. Ich habe eine Idee: Nehmen wir an, daß ihr euch darauf einigt, daß er keine Babys bekommen kann, weil er keine Gebährmutter hat, woran niemand schuld ist, nicht mal die Römer, aber daß er das absolute Recht hat Babys zu bekommen.
-Gute Idee, Judith. Wir kämpfen gegen die Unterdrücker, für dein Recht Babys zu haben, Bruder. hh. Verzeihung. Schwester.
-Das ist doch aber sinnlos.
-Was?
-Es ist vollkommener Blödsinn, für sein Recht, Babys zu
bekommen zu kämpfen wenn er keine Babys bekommen kann.
-Es ist ähm, symbolisch. Für unsere Ringen gegen die
Unterdrückung.
-Symbolisch für sein Ringen gegen die Realität.
Quelle: http://schueler.freepage.de/cgi-bin/feets/freepage_ext/41030x030A/rewrite/maverrick/wbrian.htm

Begriffskampf um die "Freiheit" - aus grüner Sicht

"Politische Freiheit im Sinne von Demokratie, innere Freiheit, Freiheit im Sinne des Fehlens von Hindernissen für die Verwirklichung unserer Wünsche oder gar Furcht und Mangel haben wenig mit individueller Freiheit zu tun und stehen oft im Konflikt mit ihr. Das Verständnis für und der Glaube an die Freiheit sind in hohem Maße dadurch zerstört worden, daß die Bedeutung des Wortes so ausgedehnt wurde, daß es jeden klaren Sinn verloren hat."
(Die Ursachen der ständigen Gefährdung der Freiheit, in: Ordo, Bd. 12, 1960/61, S. 106)
Der Autor dankt @SebastianSteirl (SPD) für den Hinweis auf eine "grüne" Quelle zum geplanten Angriff auf Bedeutung und Begriff der "Freiheit" gefunden auf den Webseiten der Heinrich-Böll-Stiftung der "Bündnis90/Grünen"-Partei.
Als lang umstrittener politischer Wertbegriff leidet die Freiheit - ähnlich wie die Gerechtigkeit oder die Gleichheit - unter einer verwirrenden Vieldeutigkeit. 
Manche Leute mag es verwirren, dass Begriffe unterschiedliche Bedeutungen und verschiedene Aspekte betonen. Man muss sich also mit den verschiedenen Begriffen und Bedeutungen, ihren Schwerpunkten auseinandersetzen, z.B. in dem man die Literatur verschiedener Autoren liest und über ihre Gedanken nachsinnt. Das beginnt für den "westlichen Freiheitsbegriff" vielleicht bei den klassischen griechischen Philosophen, geht über die Kirchen-Philosophen zu den klassischen und modernen Wirtschaftsliberalen, wie Smith, Locke. Es umfasst Morus "Utopia", Machiavellis "Il Principe", bis zu Kant, Hegel und Heidecker, zu J.M. Keynes, v.Mises und M. Friedman, zu Hoppe und Baader.

Manchmal ist das gut, manchmal schlecht, mit der Bedeutung und dessen Bezeichnung zu spielen, sie zu verändern. Manchmal ist es notwendig, um weitere Aspekte oder Erkenntnisse einzubauen. Dies ist kein linearer Prozess, sondern erfolgt sprunghaft, z.B. durch ein Buch, einen Artikel, vielleicht einen Satz. Manchmal geschied die Veränderung eines Begriffes unfreiwillig durch eine neue, andere Anwendung, manchmal gewollt und gezielt. Was sind die Ziele dieser gewollten grün-fundamentalistischen Umdefinition von "Freiheit"?

"Freiheit" scheint als Begriff noch nicht unter die Räder der meist (rechts- oder links-) sozialistischen Umdeuter gefallen zu sein, die einst allseits positiv besetzten Werte wie z.B. "Neoliberalismus" als vermeindliche Schimpfworte gebrauchen und so ihre Bedeutung für viele Unbedarfte tief ins Negative rücken.
Eindeutig und ungebrochen dagegen scheint die affektive Ausstrahlung des Wortes. Bei Nennung der Freiheit schlägt das Herz höher, auch wenn der Begriff dabei inhaltlich oft unbestimmt bleibt.
Das ist gut, dass viele Menschen den Begriff und Bedeutung der Freiheit noch positive Bedeutung zuordnen. Der Begriff "Freiheit" hat viele Bedeutungen und viele Aspekte. Sehen wir im folgenden, was dem Autor der sich "grün" bezeichnenden Böll-Stiftung dazu einfällt.
Die Kritik der Deregulierung und des Marktfundamentalismus der letzten Jahrzehnte kann nicht unter dem Banner der Freiheit vorgetragen werden, denn der Begriff ist in den letzten Jahrzehnten dem Wirtschaftsliberalismus überlassen worden und von der - breit verstandenen - politischen Linken nicht entschieden verteidigt worden.
Was bedeutet "Deregulierung" für den Autor, für die Böll-Stiftung, für die grüne Leserschaft und was für den Rest der Welt? Ist es z.B. positiv zu werten,...
  • wenn eine Welt mit mehr und mehr Regeln überzogen wird? 
  • wenn die Menschen in Deutschland 85.000 Regeln, Gesetze, Verordnungen, Richtlinien beachten müssen, um in Deutschland KEINEN Verstoß gegen Steuergesetze zu "begehen"? 
  • wenn allein die Finanzverwaltung weitere 115.000 Mitarbeiter zu brauchen behauptet, um die bestehenden Steuergesetze durchzusetzen?
  • wenn ein Parlament, eine Fraktion sich damit brüstet, allein in der letzten Legislaturperiode weitere 2300 Gesetze geschaffen zu haben? 
  • wenn 3 von 4 Dokumenten über Steuergesetze aller Länder des gesamten Planeten aus Deutschland kommen und für Deutsche gelten?
  • ...
Wenn das o.g. "Regulierung" ist, was ist dann "De-Regulierung"? Notwendig, dringend, sinnvoll, kostensenkend, wohlstandsmehrend?

Betrachten wir den Begriff "Kritik". "Als lang umstrittener politischer Wertbegriff leidet die Kritik - ähnlich wie die Gerechtigkeit oder die Gleichheit - unter einer verwirrenden Vieldeutigkeit." - Jawoll!
Kritik kann positiv verstanden werden (außer von den Kritisierten, die jegliche Kritik oft kleinlich als persönliche Kritik an ihrer Person werten und sich nach Möglichkeit an dem Kritisierer auf jede verfügbare Art dafür "rächten"). Kritik kann gleichzeitig auch verletzen, herabwürdigen, zerstören. Welche Kritik ist gemeint, welche Kritik ist gewollt?

Warum muss, sollte, kann man eine Deregulierung kritisieren und mit welchen sachlichen Argumenten? Welche Vorteile bringt eine "Kritik der Deregulierung" für die Menschen?

Was versteht der Autor, die Böll-Stiftung unter dem Begriff "Marktfundamentalismus"?  Anscheinend etwas kritikwürdiges, kritisierbares. Der Begriff zerfällt beim bloßen Ansehen ja seinerseits in zwei Teile: erstens "den Markt" und zweitens den "Fundamentalismus".
Ein Teil der Sozialwissenschaften setzt sich mit dem Wissenschaftsobjekt "Markt" auseinander:

  • Betriebswirtschaftslehre im Bereich individueller Preisfestlegung, Beschaffungs- und Absatzmarkt etc pp
  • Volkswirtschaftslehre im Bereich Mikro- und und Makroökonomischer Analysen und Konzepte usw 
  • ...
Handelt es sich vielleicht um einen idealisierten Markt, wie er an einer (idealen) Börse stattfindet, sich in der Realität aber z.B. beim Benzinmarkt (vulgo: Tankstellen) abspielt?
Welche Vorstellung verbindet sich im Allgemeinen (Plebs) mit dem Begriff "Fundamentalistisch"? Sieht "man" religiöse (islamistische) Turbanträger sich mit Flugzeugen in Wolkenkratzer stürzen? Sieht man hand-abhackende Säbelschwinger, die ihre Frauen unter Burkas unterdrücken, während die Männer im Öl-Gold schwelgen? Einsiedler in größter persönlicher Armut nach obersten Erkenntnissen suchen? Sind das Spinner, die aus fadenscheinigen Gründen selbst ihren todkranken Kindern überlebenswichtige Bluttransfusionen verweigern?

Was mag das mit "Markt" zu tun haben?

Wer hat das Recht und die Legitimation, die Weisheit und den Mut die Gründe der anderen unter die eigenen Überzeugungen zu stellen? Nun, dieser grüne Text von der Böll-Stifung der "Bündnis90/Grünen" hat diese Weisheit, den Mut und die Kraft!

Welche Selbstoffenbarung macht der zitierte Text über die Grünen und Linke, die "unter dem Banner der Freiheit" kämpfen wollen, sollen? Grüne und andere Linke kämpfen nicht für die Freiheit. Sie verwenden die sogenannte "Freiheit" nur als eine Fahne, die sie sich umwerfen, als Tarnung, um sich und ihre Absichten dahinter verstecken, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Grüne Ziele, die nichts mit der "Freiheit" zu tun haben, dienen -wie alle linken Ziele- nur dem eigenen Machtgewinn durch Unterdrückung aller Andersdenkender. Das ist das Gegenteil der Freiheit, wie sie weithin verstanden wurde und noch immer verstanden wird. Dennoch erklären die Grünen hier, sich des Begriffes Freiheit bemächtigen und ihn nach ihren Bedürfnissen verändern zu wollen.

Wie werden da die Verteidiger und Benutzer des bisherigen Freiheit-Begriffes darauf reagieren? Aktuell kann man auf den Webseiten der FDP als der selbstverstandenen Partei der Freiheit leider keinen Begriffsklärung erhalten. Die FDP schreibt viel von der Freiheit, aber sie zeigt weder Freund noch Feind, was sie bzw ihre Mitglieder unter Freiheit verstehen und was nicht. Die Liberalen haben auch eine Stifung, die sich "Stiftung der Freiheit" nennt. Sucht man auf deren Webseite nach Freiheit, so findet man auch keine Begriffsklärung, keine Abgrenzung - nada. Es gibt aber einen doppelseitiges PDF zum Thema - Puh!

Was wird also passieren? Die Grünen WERDEN den Begriff "Freiheit" nutzen, sie werden in benutzen, wie und für was sie wollen.
Potenziell sind die Verwendungen des Begriffes vielfältig und kaum abschließend zu bestimmen und die Durchsetzung einer bestimmten Freiheitsinterpretation ist keine Sache semantischer Rationalität sondern politischer Kräfteverhältnisse im Auslegungsstreit.
Grüne und Linke werden die Freiheit  verändern, indem sie den Begriff und seine Bedeutung verändern, wie sie es für die Gleichheit und die Gerechtigkeit schon erfolgreich geran haben. Sie entziehen damit den Liberalen den argumentativen Boden.

Diese Vorgehensweise erinnert sehr an das Buch George Orwells "1984". Wikipedia meint dazu:
werden den Wörtern einfach neue Bedeutungen zugewiesen, damit sie nicht gegen die Partei verwendet werden können.
Nachdem der grüne Pazifist und Außenminister Fischer als erster deutscher Außenminister den Krieg im Kosovo mitgetragen hat, erkennen wir "Krieg ist Frieden", als nächste Stufe folgt: "Freiheit ist Sklaverei".

Was unternehmen die Liberalen dagegen?

Montag, 3. Januar 2011

Dahrendorf-Kreis outet sich

Eine Gruppe in der FDP mit dem Namen "Dahrendorf-Kreis" outet sich und stellt hier ein Diskussionspapier vor. Also diskutieren wir:
Die FDP hat eine eigenständige Position im politischen Spektrum, die in den letzten Jahren programmatisch nur auf Steuersenkungen und andere wirtschaftspolitische Themen verkürzt wahrgenommen wurde.
Es wäre ja zu wünschen, wenn die FDP eine eigenSTÄNDIGE Position im politischen Spektrum hätte, aktuell scheint dies nicht so zu sein, sondern die FDP-Fraktion in Berlin spielt den Wurmfortsatz der Unions-Fraktionen. Der Autor bestreitet weiterhin die These, die aktuelle FDP-Programmatik bestehe ausschließlich aus Steuersenkungen. Steuersenkungen sind tatsächlich ein sehr sinnvolles Mittel vieler Verbesserungen in Staat und Gesellschaft, obwohl sie (absichtlich, böswillig) vielfach nur als ein Teil der liberalen wirtschaftspolitischen Vorstellungen wahrgenommen werden SOLLEN. Es ist bitter, wenn selbst FDP-interne Kreise und Gruppen dies so platt verstehen und sich den Sinn von Steuersenkungen nicht erschließen konnten.
Gesellschaftlicher Fortschritt erschöpft sich allerdings nicht in der Verwirklichung der totalen Freiheit des Marktes.
Für in FDP organisierte Liberale ist "gesellschaftlicher Fortschritt" nicht das Maß aller Dinge. Nach der hess. Satzung §1 ("Zweck") heisst es:
[Die FDP] vereinigt Mitglieder ohne Unterschied der Staatsangehörigkeit, des Standes, der Herkunft, der Rasse, des Geschlechts und des Bekenntnisses, die beim Aufbau und Ausbau eines demokratischen Rechtsstaates und einer von sozialem Geist getragenen freiheitlichen Gesellschaftsordnung mitwirken wollen und totalitäre und diktatorische Bestrebungen jeder Art ablehnen.
Die Mitglieder der FDP haben sich dem Auf- und Ausbau des Rechtstaates verschrieben, einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung. Das Recht und die Pflicht der FDP-Mitglieder ist, sich im Gegenteil totalitäre und diktatorische Bestrebungen jeder Art abzulehnen. Es gab auf deutschem Boden bereits Vereinigungen und Parteien, deren vorgebliche Ziele ein idealistischer "gesellschaftlicher Fortschritt" war, deren durchaus totalitäre Ziele sich alle Bereiche menschlichen Zusammenlebens umfassten. Diese Bestrebungen sind eigentlich durch FDP-Mitglieder abzulehen. Es bleibt an dieser Stelle noch Geheimnis des "Dahrendorfer Kreises", wie sie zu den Beobachtungen kommen, die FDP strebe nach "totaler Freiheit des Marktes", obwohl doch die eine "soziale Marktwirtschaft" in der gesamten Geschichte Deutschlands für alle Bürger sich so gut bewährt hat.
Zu erwarten sind solche abstrusen und FDP-satzungswidrigen Vorwürfe und haltlosen Unterstellungen eher durch politische Konkurrenten vom äußeren Rand des linken Spektrums oder aus der von diesen gesteuerten (Partei)Presse.
Gesellschaftlicher Fortschritt ermöglicht Teilhabe für alle Mitglieder der Gesellschaft.
Der Dahrendorfer Kreis postuliert aus dem erwähnten "gesellschaftlichen Fortschritt" er "ermögliche" etwas für Liberale sonst selbstverständliches: Alle Bürger sind automatisch ein Teil der bürgerlichen Gesellschaft. Sie haben u.a. die Freiheit sich mehr oder weniger z.B. an der politischen Willensbildung zu beteiligen, z.B. durch Mitgliedschaft in irgendeiner Partei. Sie haben jederzeit das Recht (und nach der hess. Verfassung auch die Pflicht) an der gesellschaftlichen Arbeit teilzunehmen. Jeder Bürger kann sich beteiligen, er oder sie muss sich aber nicht beteiligen, wenn sie nicht wollen - auch das ist die bürgerliche Freiheit. M.E. muss eine "Teilhabe" nicht ermöglicht werden, weil sie für jedermann und jederzeit und überall möglich ist.  Deshalb braucht es auch keinen extra "gesellschaftlichen Fortschritt".

Die Gesellschaft verändert sich täglich, stündlich, minütlich, überall - ob sie sich vor- oder zurück-, ob sie sie auf- oder abwärts oder seitwärts entwickelt - wer kann das beschreiben? Welcher Liberale ist so vermessen EINE VORWÄRTS-Entwicklung für eine ganze Gesellschaft zu planen, zu WOLLEN? Es graust einen beim Lesen.
Wirtschaftliche Freiheiten zu gewähren und zu sichern gehört zu unseren Grundwerten und ist eine wichtige Säule der FDP. Aber richtig verstandener Liberalismus steht für viel mehr: Toleranz, Rechtsstaatlichkeit, Bürgerrechte, Generationengerechtigkeit, Eigenverantwortung sowie ökologische und soziale Marktwirtschaft.
Liberale meinen normalerweise, dass Freiheiten nicht vom Staat oder von Parteien gnädigerweise "gewährt" werden, sondern ein integraler Bestandteil der unteilbaren und unveräußerlichen Menschenrechte SIND. Man ist froh, dass der Dahrendorf-Kreis dies auch zu den Grundwerten zählt.

Der nächste Schlag folgt sogleich. Der Dahrendorfer-Kreis meint zwischen "Liberalismus" und "richtig verstandenem Liberalismus" unterscheiden zu müssen - das ist nicht besonders liberal, sondern eher ein bewährter Trick der bekannten K-Gruppen: Man definiert selbst, was "richtig" und was "nicht-richtig" ist, ist "In-Group" und alle anderen (FDPler) sind "Outgroup". Sind nicht-Dahrendorf-Kreise der FDP also...
  • nicht für Toleranz, 
  • nicht für die satzungsgemäßen Rechtsstaat, 
  • nicht für generationenübergreifende Gerechtigkeit (was immer das sein soll),
  • nicht für Eigenverantwortung, 
  • nicht für die bewährte soziale Marktwirtschaft?
Es bleibt der relativ neue Begriff "ökologische Marktwirtschaft". Dies ist ein Begriff, den man bisher nur von den (roten) Grünen kennt. Wirtschaften heisst einteilen, die bewährte Marktwirtschaft benutzt zur Bestimmung der Preise, Güter und Dienstleistungen den Markt zur Abstimmung der subjektiven Bedürfnisse aller Bürger, die natürlich auch religiöse, soziale und auch ökologische Vorstellungen abklären und abstimmen. Dazu braucht es keinen Kreis, keine Gruppe, keine Partei, keine Politiker und schon gar keinen teuren Staat oder bürokratische Behörde. Ihre eigenen Bedürfnisse vortragen, vertreten und befriedigen konnten die Bürger schon immer, das können die Bürger selbst am Besten und sie werden es immer können.
Die FDP muss wieder an den Punkt kommen, an dem sie es glaubhaft schafft, diesen roten Faden ihrer Politik zu vermitteln. Liberale Politik hat eine Geschichte - und die FDP muss diese erzählen, sonst erzählt eines Tages die Geschichte von der FDP.
So wahr es ist, dass die FDP wieder glaubhaft werden muss, so wichtig ist, dass der erkennbare Faden nicht der vierte oder fünfte ROTE Faden in der deutschen Parteienlandschaft ist, sondern ein ganz klar (GOLD-)gelber Faden. Die Geschichte der Liberalen ist lang und verworren - es wäre schön, wenn die verschiedenen Strömungen, Schwerpunkte sich wieder zu einem schönen, dicken Faden ergänzen, statt sich gegenseitig zu schwächen und abgrenzen zu wollen.

Update/Ergänzung 1: ----------------------------------------------------------->>
Der Dahrendorf-Kreis beabsichtigt nicht, Fraktionsbildung innerhalb der FDP zu leisten. Machtkämpfe interessieren uns nicht, auch an der aktuellen Personaldebatte wollen wir uns ausdrücklich nicht beteiligen. 
Es ist schön, dass Fraktionsbildung nicht beabsichtigt ist - ausschließen wird man sie nicht können. Da hilft es ungemein, sie offiziell nicht gewollt zu haben. Was "leisten" damit zu tun hat? Auch Machtkämpfe interessieren nicht - puh! Obwohl natürlich die innerparteilichen Wettkämpfe um die begrenzten Posten und die dafür notwendigen Kämpfe erst den Sinn einer Partei ausmachen.
Der Autor begrüßt, dass man sich an einer Personaldebatte nicht beteiligen möchte.
Wir brauchen in der Politik wieder mehr Menschen, die für ihre Überzeugungen einstehen und eine innerparteiliche Debatte konstruktiv zu führen wissen. Der Dahrendorf-Kreis ist deshalb für alle offen, die den ganzheitlichen Liberalismus als gesellschaftliche Idee auf Basis der nachfolgenden Grundsätze verwirklichen möchten.
Der Autor unterstützt auch die Ansicht, dass es mehr in der Politik tätige Menschen braucht, die für ihre Überzeugungen einstehen. Weicheier und Nacktschnecken haben wir wahrlich genug, die nicht durch eigenes Gewissen bei Abstimmungen auffallen.  Leider werden gleich Bedingungen gestellt: Man muss nach den Kriterien der Dahrendorf-Kreises "konstruktiv" zu führen wissen - es gibt einen Initiationsritus.
"Offen" ist man nur für "ganzheitlichen" Liberalismus - die Bullshit-Bingo-Glocke wackelt. Wenn der Dahrendorf-Kreis'sche Liberalismus ganzheitlich sein soll, was ist dann der Liberalismus des "Schaumburger Kreises"? Löchrig? Quadratisch? Eine Internetseite meint:
Das Gegenteil von GANZHEITLICHKEIT ist lückenhaft, stümperhaft, unvollständig, diletantisch, mit ursächlichem Nichtwissen und mit Fehlern behaftet.
Dies klingt nicht zu einer toleranten Diskussion unter Gleichgesinnten.
  • Freiheit ... Gleichheit ...
  • Arbeit ... Kapital ... 
  • Vordenker ... 1960er ... aktuell
  • Lord Dahrendorf steht mit seinem Namen ...
  • Überzeugungen stehts treu geblieben ...  über Jahrzehnte hinweg weiterentwickelt

Wird fortgesetzt